Michel Serres (web-tech.fr) |
« Keine
Wissenschaft ohne vorgängige Musik. Die mathematischen Sprachen erklären die
Welt; sie werden aus dieser Musik geboren; diese wiederum singt die Gesamtheit
der Dinge. Sie wird aus ihren Geräuschen geboren und geht der grossen
aleatorischen (Duden: auf Zufall beruhend, dem Zufall überlassen) Erzählung des Lebenden und des
Universums voraus, die sich die Menschen erzählen. » (Serres, 2015, S. 35)
Es liegt am
Wanderweg, den das neue Werk von Michel Serres zeichnet, dass wir auch die
folgende Frage annehmen: Wenn keine Wissenschaft ohne vorgängige Musik
existieren kann, wie ist es dann um die angewandte Pädagogik oder die
Schulpsychologie bestimmt? Konkret:
- Welche Geräusche erklingen in den Klassenzimmern, Seminarräumen und Untersuchungszimmern?
- Mögen Sie diese Geräusche?
- Mögen die Kinder, die Jugendlichen und die Studierenden diese Geräusche?
- Freuen Sie sich gar auf diese Geräusche?
- Und freuen sich die Kinder, Jugendlichen und Studierenden auf diese Geräusche?
- Und welche mathematischen Fragen werden in diesen Geräuschen und deren Musik erzeugt?
- Mögen Sie diese Fragen?
- Freuen Sie sich gar auf diese Fragen?
Das gilt
auch für das flexible Interview als Methode. Sie ist kein Automat für die
Herstellung von besserem Wissen über die Einsichten in Mathematik oder in
andere Forschungsgegenstände. Auch diese Methode lebt von der Aufmerksamkeit
für die Geräusche und die Musik.
Literatur
Klafki,
W. (1996). Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Zeitgemässe
Allgemeinbildung und kritisch-konstruktive Didaktik (5. Auflage). Basel:
Beltz Verlag.
Serres,
M. (2015). Musik. Berlin: Merve Verlag.
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