Samstag, 7. Juni 2014

Intelligenz

Die Methode ist Teil des Resultats. Intelligenz ist etwas Soziales. Das ist nicht zu verwechseln mit sozialer Intelligenz. Sokrates, Freud, Piaget et al. und Wygotski haben erste Beweise geführt.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Unplugged mathematics

First-class-children invented arithmetic based on games (i.e. snakes and ladders). Kaija (name changed) wrote 1 + 6 – 7 + 8 – 9 + 10 – 11=__

The group around her began to calculate, some of them with fingers. Suddenly someone said: “does not go…” A crowd surrounded the task, many of them working with finger-counting.  Another girl said very convincingly: “8 – 9 doesn’t go, look, eight fingers minus 9 fingers.” Kaija changed a number in the chain.

This situation was a dense moment of curiosity, emergence and reflection (Allen & Bickhard, 2013). Freudenthal (1991) would say “realistic” mathematics. The teachers will work again with Kaija’s first task. The children learn to use commutative and associative laws, with addition and subtraction. They get over the actual borders of the natural numbers mathematically. They discover the integer numbers. – These kids are unplugged little mathematicians.

Kaija's  '1 + 6 – 7 + 8 – 9 + 10 – 11=__' is a stepping stone for mathematical inventions and for co-operation. Math-lessons would be realistic and poetic, if teachers and psychologists could imagine mathematic (listen John Lennon, read Kierkegaard).





Allen, J. W. P., Bickhard, M.H. (2013). Stepping off the pendulum: Why only an action-based approach can transcend the nativist-empiristic debate. Cognitive Development, 28(2), 96-133. 

Freudenthal, H. (1991). Revisiting Mathematics Education. China Lectures. Dordrecht: Kluwer Academic Publishers.

Kierkegaard, S. (2006). Fear and Trembling. Cambridge: Cambridge University Press.

Samstag, 3. Mai 2014

Einsicht lehrbar?

Eine Erweiterung in Anlehnung an Gruschka (2002, S. 139):

Dass auch Mathematik Einsicht ist, bedeutet noch nicht, dass Einsicht gelehrt werden kann. Sokrates bzw. Platon hat im Menon-Dialog bewiesen, dass Einsicht nicht gelehrt werden kann, dass sie anders zustande kommt.

Literatur
Gruschka, A. (2002). Didaktik. Elf Einsprüche gegen den didaktischen Betrieb. Wetzlar: Büchse der Pandora.

Freitag, 11. April 2014

realitätsnah - wirklich?

Unterricht muss realitätsnah sein... Interview mit Prof. Blum

Die Forderung ist eine klassische. Das Erreichen der Realitätsnähe hat jedoch einen Haken. Wenn Pädagoginnen und Pädagogen annehmen, dass man die Realitätsnähe über neue Aufgaben und Mathematik-Fibeln herstellen könne, dann bleiben sie in einem Zirkel gefangen, aus dem sie mit neuen Aufgaben immer wieder auszubrechen versuchen. In Anlehnung an Lenné (1969) unterliegt man (unbewusst) dem aufgabendidaktischen Kurzschluss. 
Paulo Freire (1979) umschrieb diesen Zirkel mit der Metapher der Spendendidaktik und des Bankierskonzeptes. Die Inhalte und die sie vermittelnden Aufgaben sind Spenden, welche die Lernenden im Gedächtnis ablegen wie Depots in einem Banksafe. Im Blum'schen Beispiel würde man nicht bloss den Pythagoras ablegen, sondern auch die Foto einer Leiter, welche an eine Mauer angelehnt ist. 
Kann man dem Zirkel entrinnen? Kann Unterricht Lebenswelt wirklich mathematisieren? - Klar kann man das. Es bedingt jedoch, dass man die didaktische Analyse mit den Lernenden macht und nicht für sie (Klafki, 1996). Man verlässt den Zirkel mit Hilfe des Dialoges und der Kooperation schon in der Phase der Vorbereitung des Unterrichts.


Literatur
  • Freire, P. (1979). Pädagogik der Unterdrückten. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt.
  • Lenné, H. (1969). Analyse der Mathematikdidaktik in Deutschland. Stuttgart: Ernst Klett Verlag.
  • Klafki, W. (1996). Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Zeitgemässe Allgemeinbildung und kritisch-konstruktive Didaktik (5. Auflage). Basel: Beltz Verlag.

Donnerstag, 27. März 2014

Reading - Mathematizing - Literacy


According to Emilia Ferreiro's: Reading the word is reading the world we conclude that reading the number is mathematizing the world.

Reference
Ferreiro, E. (2003). Past and Present of the Verbs to Read and to Write (M. Fried, Trans.). Toronto: Groundwood Books.

Dienstag, 18. März 2014

Rhizome - Footprints of talents



Learning was like plashing in knowledge (Foucault). What experiences are possible if it’s taught by methods as Fernand Deligny describes? No copies but maps (Deleuze et Guattari). Bidirectional observation, co-construction, free conversation (see Fig.1). 
Piaget confessed a gap: there is poor knowledge about talent in the psychology of intelligence. 

Figure 1: Money-map
Teaching talents in mathematics is not as teaching numbers or operations or triangles to ignorants  (Piaget).  Talent is non-conformist, creative, re-inventive or inventive (Piaget). Teaching talents is dialogic and promoting projects (Frey).

References

Bringuier, J. C. (1977). Conversations libres avec Jean Piaget. Paris: Robert Laffont.

Chancel, J. (1975). Michel Foucault: Générique début. [Internet]. Verfügbar unter:  http://www.ina.fr/notice/voir/PHD86002120 [18.03.2014]

Deleuze, G., Guattari, F. (1977). Rhizom. Berlin: Merve Verlag.
Frey, K. (2010). Die Projektmethode. Der Weg zum bildenden Tun (11., neu ausgestattete Aufl.). Weinheim: Beltz Verlag.


Donnerstag, 6. März 2014

Über die pädagogische Kränkung


Freud (1917) bilanzierte den Versuch der Psychoanalyse, dass sie das Ich belehren könne, mit dem Fazit, dass das Ich gar nicht Herr im eigenen Haus sei. Daraus entwickelte er die Definition der sogenannten psychologischen Kränkung. Diese besteht aus der Kombination zwischen dem Scheitern der Psychoanalyse als Belehrung des Ich und dem Ich, das sich selber liebt.
Wie steht es bezüglich der Kränkungen um die Pädagogik? Die Belehrbarkeit der Lernenden gehört bei gewissen pädagogischen Theorien zu den Kernannahmen. Die wachsende Zahl der Lern- und Verhaltensstörungen jeder Art erzeugt Zweifel daran. Die Bedeutungen einer Belehrung führen nicht zu identischen Bedeutungen im Wissen und Können der Lernenden.
Das führt zur Definition der pädagogischen Kränkung. Sie besteht einerseits aus der Differenz der Bedeutungen von Belehrungen und andererseits aus den geliebten, jedoch gescheiterten Handlungsmodellen der Pädagogen.
Wahr ist, dass Kommunikation in der Psychoanalyse die Differenzen relativiert. Das Ich des Psychoanalytikers und das Ich des Analysanden entwickeln Differenzierungen, welche zur Heilung führen. Wahr ist auch, dass die Kommunikation in der Pädagogik bzw. im Unterricht die Differenz zwischen den Bedeutungen der Lehre und dem Lernen relativiert. Pädagoge und Zögling erzeugen Differenzierungen, Einsicht und Kompetenz. Das flexible-kritische Interview dynamisiert die Kommunikation durch die konsequente Hinzunahme von Handlungen.
„Unterrichten ist, als würde man mit einer Gabel Sand schaufeln“, fasste mein Freund, Markus Scheiwiller, ein Gespräch über Pädagogik zusammen. Wir schmunzelten.

Freud, S. (1917). Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse. Imago. Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften V (1917). S. 1–7. Zugriff [05.03.2014] http://www.gutenberg.org/files/29097/29097-h/29097-h.htm